Was zeichnet für Sie Jugendverbandsarbeit aus?
In Jugendverbänden wird Gemeinschaft und Zusammenhalt erlebbar. Kinder und Jugendliche können sich in einem geschützten Rahmen ausprobieren und haben die Möglichkeit, sich und ihre Talente zu entdecken. Sie üben Teamplay und merken, dass nur gemeinsam ein großes Ziel erreicht werden kann. Jugendverbandsarbeit leistet somit einen wesentlichen Beitrag zur außerschulischen Bildung und Identitätsentwicklung.
Jugendverbände sind demokratisch organisiert und bieten somit Lernorte für Diskussionen und partizipative Entscheidungsprozesse. Junge Menschen können durch Jugendverbände früh lernen, Demokratie einzuüben. Sich für eine gute Sache einzusetzen ist wichtig für unsere Gesellschaft. Jugendverbandsarbeit ist also unverzichtbar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Wie kann Ihrer Meinung nach die Politik die Jugendverbandsarbeit mehr fördern?
Ich bin der Meinung, das Engagement junger Menschen braucht mehr Wertschätzung und Förderung. Die Jugendverbandsarbeit prägt das Leben vieler junger Menschen. Wir wissen, wie viel Tausende Ehrenamtliche und Engagierte jeden Tag leisten und welche Bedeutung diese Arbeit für den sozialen Zusammenhalt hat. Als SPD wollen wir die Jugendarbeit stärker fördern und ehrenamtliche Tätigkeiten zum Beispiel als Ersatzleistungen in Schule und Studium anerkennen.
In Baden-Württemberg setzt sich die SPD schon lange dafür ein, die Fördertagessätze für Jugendarbeit weiter zu erhöhen und dem realen Förderbedarf von 25 Euro pro Tag anzupassen. Den Betreuungszuschuss und die Tagessätze für Qualifikation und Bildung von Jugendleiterinnen und Jugendleitern wollen wir erhöhen und ein besseres Betreuungsverhältnis von Betreuungspersonen zu Kindern fördern.
Wenn Sie in den Bundestag gewählt werden, wie sieht Ihre Unterstützung für die Jugendverbandsarbeit im Landkreis Konstanz aus?
Als Bundestagsabgeordnete werde ich mich – wie auch schon in der Vergangenheit – für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen. Der SPD und mir ganz persönlich liegt es am Herzen, die Gemeinschaft der Demokratinnen und Demokraten zu stärken. Es geht darum außerschulische Bildungsangebote zu fördern, die demokratische Werte vermitteln und junge Menschen befähigt, aktiv an der Demokratie teilzuhaben.
Erlebbare Demokratie muss im jungen Alter beginnen, damit junge Menschen Verantwortung übernehmen können. Als Bundestagsabgeordnete und als Kreisrätin setze ich mich deshalb dafür ein, dass demokratiefördernde Jugendverbände im Landkreis Konstanz ausreichend Mittel zur Verfügung gestellt bekommen, um die herausfordernden Aufgaben erfüllen zu können.
Natürlich stehe ich jederzeit für Gespräche und Austausch mit Jugendlichen im Landkreis Konstanz zur Verfügung. Mit Pizza und Politik und Einladungen zu Berlinfahrten für Jugendliche biete ich regelmäßig Möglichkeiten zum Austausch. Gerne besuche ich Jugendverbände, um sie persönlich kennen zu lernen und mir ein Bild der wichtigen Arbeit vor Ort zu machen.
Wie haben Sie sich in der Vergangenheit für die Jugendverbandsarbeit eingesetzt?
Als Abgeordnete habe ich zusammen mit der SPD-Bundestagsfraktion dafür gesorgt, dass das aktive Wahlalter für das Europäische Parlament auf 16 Jahre gesenkt wird. Schon bei den Europawahlen 2024 konnten junge Menschen wählen. Das ist auch sachgerecht, da Jugendliche an vielen Stellen in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen.
In der zurückliegenden Amtsperiode haben wir uns als SPD maßgeblich für das „Demokratiefördergesetz“ eingesetzt. Die Schaffung eines gesetzlichen Auftrags zur Stärkung insbesondere des zivilgesellschaftlichen Engagements sendet ein starkes politisches Signal, um Maßnahmen zur Demokratieförderung, Vielfaltgestaltung, Extremismusprävention und politische Bildung abzusichern. Davon würden auch Jugendverbände stark profitieren. Den Gesetzentwurf haben wir als SPD-Fraktion eingebracht und werden dafür kämpfen, dass das Demokratiefördergesetz zeitnah im neu gewählten Bundestag beschlossen wird, um zivilgesellschaftliche Initiativen und Jugendverbände nachhaltig zu unterstützen.