Was zeichnet für Sie Jugendverbandsarbeit aus?
Jugendverbandsarbeit ist wichtig, weil sie die Interessen von Kindern und Jugendlichen vertritt und ihnen eine Stimme in der Gesellschaft gibt. Sie fördert Vielfalt, Gemeinschaft und Mitbestimmung, indem sie einzelne Vereine vernetzt und junge Menschen ermutigt, aktiv an gesellschaftlichen Prozessen teilzunehmen. Durch die Organisation von Veranstaltungen, Bildungsangeboten und Projekten schafft sie Perspektiven und stärkt das Ehrenamt. Besonders wertvoll ist die Arbeit, weil sie allen Jugendlichen – unabhängig von Herkunft oder sozialen Umständen – Zugang zu Bildung, Freizeit und Teilhabe ermöglicht. So leistet der Kreisjugendring einen wichtigen Beitrag zu einer demokratischen, solidarischen und zukunftsorientierten Gesellschaft!
Wie kann ihrer Meinung nach die Politik die Jugendverbandsarbeit mehr fördern?
Die Politik muss eine verlässliche finanzielle Unterstützung sicherstellt und Jugendarbeit politisch stärker aufwertet. Förderprogramme müssen langfristig angelegt sein, um Planungssicherheit zu geben. Zugleich muss die Antragsstellung vereinfacht werden. Wichtig ist es auch, den Jugendlichen Räume und etwa technische Infrastruktur zur Verfügung zu stellen – insbesondere in ländlichen Regionen. Außerdem muss das Ehrenamt durch Anerkennung, Schulungen und Freistellungen gestärkt werden.
Junge Menschen sollten zudem stärker in politische Entscheidungsprozesse eingebunden werden, z. B. durch Jugendparlamente oder -konferenzen. Mit diesen Maßnahmen kann die Politik die Jugendarbeit nachhaltig unterstützen und die Teilhabe junger Menschen fördern.
Wenn sie in den Bundestag gewählt werden, wie sieht ihre Unterstützung für dir Jugendverbandsarbeit im Landkreis Konstanz aus?
Was allgemein gilt, gilt natürlich ebenso hier im Kreis! Eine Maßnahme, die zudem besonders für die Ebene des Landkreises geeignet ist, ist die Einführung einer kreisweiten Ehrenamtskarte, die Rabattierungen im ÖPNV, bei kulturellen Einrichtungen oder zu Sportstätten ermöglicht. Erst so wird die leicht daher gesagte „höhere Anerkennung“ wirklich greifbar.
Wie haben Sie sich in der Vergangenheit für die Jugendverbandsarbeit eingesetzt?
Auf ebene der Partei gilt: Aus der Opposition heraus kann man natürlich nicht so viel bewegen, wie in der Regierung. Das wichtigste Mittel, das wir da zur Verfügung haben, ist die kleine Anfrage – beispielsweise haben wir im August 2023 einen Katalog von 50 Einzelfragen zum Thema Jugendbeteiligung in den Bundestag eingebracht, den die Regierung dann beantworten musste. Anders als zumindest eine der Regierungsparteien haben wir uns auch immer entschieden für das Demokratiefördergesetz eingesetzt, von dem natürlich auch die Jugendverbandsarbeit profitiert hätte. Dieses Projekt geben wir natürlich auch noch nicht verloren.